Song

Song

"You'll never be a real assassin!" Marik said with a sneer. A single tear ran down Song's face as she turned her head in embarrassment and hastily jumped off the high cliff to escape the situation. By now her vision was completely blurred, her eyes flooded with tears. She falls down like a stone, getting closer and closer to the ground. Only jumping and flying had given her courage again and again! How the wind rushed past her, how the world seemed to stand still and how a single second could mean the difference between life and death!
With one graceful movement she spread her wings and caught the wind in them, now abruptly slowing her fall. The next moment she shot like an arrow straight over the dense canopy of trees toward her refuge. She had no parents or anyone else to pour her heart out to. Depressed, after a graceful landing, she trotted into her little den and perched on the little straw nest. Letting out a deep sigh, she laid her head on her front paws and considered Marik's words. With her color, he said, she would never have a chance to camouflage anywhere! Oh, if only she were born black like her fellows! Sad about this fact, she cried herself to sleep.

"WAKE UP!" the little green dragon next to her yelled excitedly. Irritated, Song lifted his head and looked at him questioningly, slightly baring his teeth the next moment. "What are you thinking of?" she growled softly in his direction, but was ignored. "Get up! GO GO!" the dragon said again in his high, squeaky voice. Once again she realized how annoying these miniature lizards could be. "Why?" she grumbled back and made no move to comply with his request. Excitedly, the little green something jumped back and forth in front of her face and the next moment bit her paw. Song let out an angry hiss and got up, ready to roughly show his little fellow the way out. "COME ON! Shadowmama wants to talk to you!", he said, still jiggling in front of her. "What does she want?" Song couldn't help but ask, now that he had aroused her curiosity. "They are waiting for you at the altar!" Her little alarm clock said and hurriedly made her way back to the others. She watched him go in silence for a moment before she too made her way out of the cave and rose into the air somewhat sleepily. She would find out for herself what the others wanted from her!

Pondering silently, the young dragon lady crossed the distance between her small cave and the altar in the middle of the shadow land. Already from the air you could see that almost all the dragons had gathered there and were apparently just waiting for them. This thought made her a little queasy, because such events were extremely rare and usually didn't mean anything good. She carefully went into a descent and touched down lightly on the ground before walking the last few meters to Mama. Although she had a different name, everyone only knew her as Mama or Shadow Mama, since she was the founder of the Shadow Clans, among which Song lived. However, this had little to do with color, she realized soberly. Only the color of the eyes revealed which clan one belonged to and meant nothing for a long time. There were enough who were so dissatisfied in their home clan that they migrated at a young age.

"Thank you for coming, young Song!", Mom said in a penetrating voice and looked directly at her counterpart. She waited in silence for the older woman to continue. "I heard that you want to be an assassin, is that right?" she asked, embarrassing Song. She would probably have turned red if her skin hadn't already been dipped in a rich orange. A little intimidated by this direct question, she turned under the gaze of the others. There was dead silence and no dragon dared to say anything. After much hesitation, Song nodded tentatively, then looked up at their leader. "Yes, I want to become an assassin!", she now said with a trembling voice, "but the others say that I'm too conspicuous for that!" The shadow mama let out an indignant snort before lowering her head right down to eye level with Song. "Well, my little one, I think I have just the right thing for you!", she said smiling and raised her head again, "If you like..." Completely shocked and with her mouth open, the young dragon lady stood in front of her, looked she dumbfounded. "But," she brought out with an increasingly trembling voice. "We have an assignment that only you can carry out." Mom explained patiently and curiously watched the reaction of the person opposite to this information. "Well? Would you like to serve your clan and accept this task, young song?", the chief's voice now thundered across the entire square. "YES!" was the short answer to this long-awaited question.






"Du wirst niemals eine echte Assassine sein!", meinte Marik höhnisch lachend. Eine einzelne Träne rann über Song's Gesicht, während sie beschämt den Kopf abwandte und hastig von der hohen Klippe sprang, um der Situation zu entkommen. Mittlerweile war ihre Sicht vollkommen verschwommen, die Augen von Tränen geflutet. Wie ein Stein stürzt sie hinab, dem Boden immer näher kommend. Nur das Springen und Fliegen hatte ihr immer wieder Mut gegeben! Wie der Wind an ihr vorbei rauschte, wie die Welt still zu stehen schien und wie eine einzige Sekunde über Leben und Tot entscheiden konnte!
Mit einer eleganten Bewegung breitete sie ihre Flügel aus und fing den Wind in ihnen, ihren Sturz nun abrupt abbremsend. Im nächsten Moment schoss sie wie ein Pfeil direkt über das dichte Blätterdach der Bäume hinweg in Richtung ihrer Zuflucht. Sie hatte keine Eltern und auch sonst niemandem, dem sie ihr Herz hätte ausschütten können. Deprimiert trottete sie nach einer eleganten Landung in ihre kleine Höhle und ließ sich auf dem kleinen Nest aus Stroh nieder. Einen tiefen Seufzer ausstoßend, bette sie ihren Kopf auf den Vorderpfoten und dachte über Marik's Worte nach. Mit ihrer Farbe, meinte er, hätte sie niemals eine Chance sich irgendwo zu tarnen! Ach, wäre sie doch nur schwarz geboren, wie ihre Artgenossen! Traurig über diesen Umstand weinte sie sich in den Schlaf.

"WACH AUF!", schrie der kleine, grüne Drache neben ihr aufgeregt. Irritiert hob Song den Kopf und blickte ihn fragend an, im nächsten Moment leicht die Zähne bleckend. "Was fällt dir eigentlich ein?", knurrte sie leise in seine Richtung, wurde aber nicht beachtet. "Steh auf! LOS LOS!", meinte der Drache erneut mit seiner hohen, piepsigen Stimme. Wieder einmal wurde ihr bewusst, wie nervtötend diese Miniechsen doch sein konnten. "Warum?", murrte sie zurück und machte keinerlei Anstalten seiner bitte nachzukommen. Aufgeregt hüpfte das kleine grüne Etwas vor ihrem Gesicht hin und her und biss im nächsten Moment in eine ihrer Pfoten. Song stieß ein wütendes Fauchen aus und erhob sich nun, bereit dem kleinen Artgenossen unsanft den Weg nach draußen zu zeigen. "KOMM SCHON! Schattenmama möchte dich sprechen!", meinte er, noch immer hibbelig vor ihr hin und her wuselnd. "Was will sie?", konnte Song sich die Frage nicht verkneifen, hatte er doch nun ihre Neugier geweckt. "Sie warten am Altar auf dich!", meinte ihr kleiner Wecker und machte sich damit schleunigst auf den Weg zurück zu den anderen. Einen Moment lang sah sie ihm schweigend hinterher, bevor auch sie sich aus der Höhle hinaus begab und sich etwas verschlafen in die Luft erhob. Sie würde schon selbst raus finden, was die anderen von ihr wollten!

Stumm vor sich hin grübelnd, überwand die junge Drachendame die Distanz zwischen ihrer kleinen Höhle und dem Altar inmitten des Schattenlandes. Bereits aus der Luft konnte man erkennen, dass sich fast alle Drachen dort versammelt hatten und augenscheinlich nur auf sie warteten. Bei dieser Vorstellung wurde ihr dann doch etwas mulmig, weil solche Ereignisse nur äußerst selten vorkamen und in der Regel nichts gutes bedeuteten. Vorsichtig ging sie in einen Sinkflug über und setzte leichtfüßig auf dem Boden auf, bevor sie die letzten Meter bis vor die Mama ging. Obwohl sie einen anderen Namen hatte, kannte jeder sie nur unter Mama oder Schattenmama, da sie die Begründerin der Schattenclans war, unter denen auch Song lebte. Dies hatte allerdings wenig mit Farbe zu tun, stellte sie ernüchtert fest. Lediglich die Augenfarbe offenbarte, zu welchem Clan man gehörte und hieß noch lange nichts. Es gab genug, die in ihrem Heimatclan so unzufrieden waren, dass sie noch in jungen Jahren abwanderten.

"Danke, dass du gekommen bist, junge Song!", meinte die Mama nun mit durchdringender Stimme und blickte ihren Gegenüber direkt an. Schweigend wartete diese, dass die Ältere fortfuhr. "Mir ist zu Ohren gekommen, dass es dein Wunsch ist, Assassine zu werden, ist das richtig?", erkundigte sie sich nun und brachte Song damit in Verlegenheit. Vermutlich wäre sie rot angelaufen, wäre ihre Haut nicht ohnehin in ein sattes Orange getaucht. Etwas eingeschüchtert über diese direkte Frage wandt sie sich unter den Blicken der anderen. Es herrschte Totenstille und kein Drache wagte es, irgendetwas zu sagen. Nach langem Zögern nickte Song verhalten und blickte dann zu ihrer Anführerin hinauf. "Ja, ich möchte Assassine werden!", meinte sie nun mit zittriger Stimme, "Aber die anderen sagen, dass ich dafür zu auffällig bin!" Die Schattenmama stieß ein empörtes Schnauben aus, bevor sie ihren Kopf direkt auf Augenhöhe mit Song hinab senkte. "Nun, meine Kleine, ich denke, ich habe genau das Richtige für dich!", meinte sie lächelnd und erhob ihren Kopf wieder, "Wenn du möchtest..." Vollkommen schockiert und mit offenem Maul stand die junge Drachendame vor ihr, blickte sie entgeistert an. "Aber", brachte sie mi immer stärker zitternder Stimme hervor. "Wir haben einen Auftrag, den nur du ausführen kannst.", erklärte die Mama geduldig und beobachtete neugierig die Reaktion ihres Gegenübers auf diese Information. "Nun? Möchtest du deinem Clan dienen und diesen Auftrag annehmen, junge Song?", donnerte die Stimme des Oberhauptes nun über den kompletten Platz. "JA!", war die knappe Antwort auf diese lang ersehnte Frage.